Heinz Liebscher
Tod des Gespensts?
Schicksale sozialistischer Ideen
Marx, Engels, Lenin - Visionäre eines Jahrhunderts, die das "Gespenst des Kommunismus" zu verwirklichen trachteten.
Was haben sie gedacht und gewollt, und was ist ihnen von Gegnern und
Anhängern als Absicht unterstellt
worden?
Was haben sie erreichen wollen, und was ist statt dessen geschehen?
Weshalb erwiesen sich ihre Visionen als Illusionen und treten geschichtlich längst entwertete Ideen jetzt erneut in den Vordergrund?
Der Autor versucht, auf diese und auf mit diesen zusammenhängende aktuelle Fragen Antworten aus einer wissenschaftstheoretischen und wissenschaftshistorischen Sicht zu geben. Indessen sind es nicht abstrakte Gedankengebäude, die toten Skelette tiefgründiger Theoriebildungen jener hehren Schöpfer einer in den Rang der Wissenschaft erhobenen Lehre vom Sozialismus und Kommunismus, die in seinem Buch analysiert werden. Authentische Texte von Marx, Engels und Lenin selbst, wie sie in ihren Schriften für jedermann zugänglich sind, werden seziert und in ihrem Inhalt zu erfassen gesucht.
Doch können diese Texte einem wissbegierigen Leser auch heute noch etwas bieten oder liegt auf ihnen nur der Staub verflossener Zeiten?
Welche Textinhalte sind tatsächlich antiquiert und weshalb sind sie das?
Und welche Ideen haben bleibenden Wert?
Die Idee
des Sozialismus und die mit ihr verbundenen Vorstellungen von einer gerechteren sozialen Ordnung sind keineswegs tot. Den in jüngerer Literatur zu einschlägigen Themen anzutreffenden resignativen Tendenzen kann und will der Autor nicht folgen. Über dieses Thema nicht mehr nachzudenken, besteht aus seiner Sicht kein Anlass.
Die bei den an sozialem Fortschritt interessierten Bürgern anzutreffende Enttäuschung über die Ergebnisse von Versuchen, unsere Gesellschaft menschlicher einzurichten, ist verständlich. Doch Misserfolge in der gesellschaftlichen Praxis
dürfen nicht dazu führen, auch auf dem Gebiet der Theorie
zu resignieren.
Der Text dieser Arbeit liegt vollständig vor und ist in folgender Weise gegliedert:
- Vorwort
-
1. Einleitung
- 1.1 Wissenschaft und wissenschaftliche Theorien
-
1.2 Interpretation wissenschaftlicher Texte
- Was konstituiert den Inhalt eines Textes?
- Textinhalt und Interpretationsziel
- Vom Nutzen wissenschaftshistorischer Dokumente
-
2. Utopisches Denken: Ein Überblick
- Platon (428 - 348)
- Aristoteles (384 - 322)
- Thomas More (1478 - 1535)
- Tommaso Campanella (1568 - 1639)
- Robert Owen (1771 - 1858)
-
3. Wissenschaftlicher Sozialismus im Sinne von Karl Marx und Friedrich Engels
-
3.1 Materialistische Geschichtsbetrachtung
- Objektive soziale Gesetzmäßigkeiten
- Historischer Materialismus
- Entstellungen und Fehldeutungen
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3.2 Die sozialistische Gesellschaft
- Die Lage der arbeitenden Klasse in England
- Grundsätze des Kommunismus
- Das Manifest der Kommunistischen Partei
- Pariser Kommune
- Kritik des Gothaer Programms
-
3.1 Materialistische Geschichtsbetrachtung
-
4. Die Weiterentwicklung der marxistischen
- Lehre durch Wladimir Iljitsch Lenin
- Imperialismustheorie
- Oktober 1917 - Signal einer Weltrevolution?
- Überlebenskampf und Neue Ökonomische Politik
- Der frühe Anfang vom Ende
- 5. Wie weiter?
- Personenverzeichnis
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